ABV-Zimmertheater

Stuttgarts ältestes Amateurtheater

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24.09.2022

Ab 23.9.: Achterbahn der Gefühle

Gefährliche Liebschaften nach Choderlos de Laclos heißt das Drama, mit der wir nach nun mehr zwei Jahren des Wartens in die neue Saison starten.

„Dass es endlich wieder losgeht, ist so schön! Endlich können wir unseren Besuchern wieder zeigen, woran wir arbeiten,“ so Sabrina Döhl, die seit dem 23. September als Madame de Tourvel mit ihren Mitspieler:innen auf der Bühne steht. Sabrina stieß vor zwei Jahren zu uns, mitten in den Anfängen des Lockdowns. Eigentlich wäre ihr Debüt „Herbstzeitlose“ gewesen. Doch leider mussten wir dieses skurrile Theaterstück nach mehrmaligem Verschieben und aufgrund des Wegzugs einer besetzten Spielerin am Ende doch absagen. Umso schöner, dass Sabrina dabei geblieben ist. „Wir haben trotzdem geprobt und vorbereitet, in der Hoffnung, dass wir spielen können. Das war sehr frustrierend.“

Jetzt geht unser Blick nach vorn. Mit „Gefährliche Liebschaften“, das 1988 unvergessen für die große Leinwand verfilmt wurde, kehrt eine große Portion Drama auf unsere Bühne zurück. Zu sehen, ist das Theaterstück nach den Briefromanen von Choderlos de Laclos noch bis zum 29. Oktober. Wir haben extra um zwei Termine verlängert, damit wir das, was wir in den vergangenen Monaten vorbereitet haben, auch mit unseren Gästen teilen können.

In Kostümen und gepuderten Perücken, die der historischen Kleidung und dem Stil des 18. Jahrhunderts nachempfunden sind, schweben unsere Darstellerinnen über die Bühne. Die Röcke sind breit – was sonst – und rauschen über den Boden. Dennoch hat alles einen wunderbaren Charme und verleiht diesem Stück etwas Nostalgisches, romantisches. Sieht man von dem dramatischen Inhalt ab, den unsere drei Hauptpersonen hier auf die Bühne zaubern. Denn hier werden bitterböse Intrigen gesponnen. Haupt-Intrigantin ist die Marquise de Merteuil, gespielt von Katrin Günter, die als Dame der High-Society den lieben langen Tag nichts anderes zu tun hat, als ihr Leben mit verschiedenen Liebhabern zu verbringen und Ränke zu schmieden. Just als einer dieser Galane die Dame links liegen lässt - für eine andere selbstverständlich - reicht es der Marquise. Sie will ihre Rache, koste es, was es wolle. Helfen soll ihr der charmante Frauenheld, der Vicomte de Valmont, der sich in die lange Schlange der Verehrer der Marquise einreiht. Um ihre Gunst zu bekommen, verspricht er ihr, die tugendhafte Madame de Tourvel zu verführen. Doch er ahnt nicht, dass dieses Spiel für ihn folgenschwere Konsequenzen haben wird.

Wer trotz dieses historisch angehauchten Themas mit den opulenten Kostümen denkt, dass es hier wieder ein altgedientes Historiendrama gibt, täuscht sich. Denn ausgerechnet die musikalische Untermalung, die auch als dramaturgische Szenen-Trenner dient, ist alles andere als klassisch, sondern modern, teils poppig und holt für uns als Zuschauer das ganz persönliche Drama der Beteiligten zu uns in die Moderne.

„Gefährliche Liebschaften“ seht ihr noch bis zum 29. Oktober. Tickets im Vorverkauf bei Easyticket oder an der Abendkasse.



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